Christus Pantokrator Ikone

Der thronende Pantokrator Jesus Christus

Eingerahmt von den vier Evangelisten  (Boten,Schreiber,Verkünder der frohen Botschaft). Das Symbol des  Matthäusevangeliums ist der Engel. Das Symbol des Markus- evangeliums ist der  geflügelte Löwe. Das Symbol des Lukasevangeliums ist der ge- flügelte Stier.  Das Symbol des Johannes- evangeliums ist der Adler.
 

Die Christus - Ikone - die Ikone des Pantokrators -

   Es ist die einzige Ikone im Haus, die geweiht und beschriftet ist

- Gedanken – Bildbetrachtung -

Beginnen möchte ich mit einer Begründung des heiligen Johannes von Damaskus (Kirchenvater zu Antiochien,  griech.  Kirchenlehrer, bedeutender Hymnendichter und Mystiker, 675 – 749 n.Chr.) für die Darstellung Jesus Christi im „Bild (Ikone): „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt....Jetzt aber da Gott im Fleische sichtbar wurde und mit den Menschen umging, kann ich das an Gott sichtbare Bild darstellen. Ich bete nicht die Materie an, sondern ich bete den Schöpfer der Materie an, der um meinetwillen selbst Materie wurde...: Wer die IKONE sieht, sieht Christus. Die Ehre, die wir dem „Bild erweisen, geht auf das Urbild über...Nur das Auge des Glaubens und der Liebe kann die Herrlichkeit Gottes erahnen, die in dem fleischgewordenen Wort Gottes erschienen und verborgen ist...                      Dazu lädt uns die Ikone ein. Wir sollen „DEN Schönsten von allen Menschen betrachten....Über seinen Lippen ist Anmut ausgegossen. Gott hat ihn für immer gesegnet (Vgl. Psalm 45,3). Wenn wir Christi Antlitz auf der Ikone meditieren, werden wir im rechten Glauben gefestigt. Wir finden Rettung und Erhörung (Vgl. Gebet zur Weihe einer Christusikone).

Wir betrachten unsere Christus-Ikone als die des Pantokrators, des Allherrscher. Die Bezeichnung Pantokrator gibt in der Sep-tuaginta, der ältesten Übersetzung des Alten Testamentes aus

dem Hebräischen ins Griechische, die von 70 Gelehrten um 250 v.Chr. in Alexandria in 70 Tagen vollendet worden sein soll, den hebräischen Gottesnamen Jahwe Sabaoth wieder (Jahve, in Ex.3 als „ICH BIN gedeutet – da er nicht ausgesprochen werden durfte, wurden die Konsonanten jhwe – sogenanntes Tetragramm – mit den Vokalen von Adonai – „Herr – ergänzt, woraus die Mischform Jehova – „Zeugen Jehovas - entstand ). Der Vater-Gott ist ein allmächtiger. Die Offenbarung des Johannes als den „Herrscher über die ganze Schöpfung, den „Pantokrators (Vgl. Offb. 1,8).

Christus, „den Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines, des Vaters, Wesens (Hebr. 1,3) nennen liturgische Texte „den Gebieter des Alls. „Als Gebieter des Alls (Despotos ton apanton)

Hast du uns die Feier des liturgischen Opfers übergeben (Gebet der Liturgie des heiligen Johannes Chrysostomos (Patriarch von Konstantinopel 344 – 407 n.Chr.) , der zur Übertragung der heiligen Gaben gesungen wird). „Alle weltlichen Sorgen legen wir ab, um

zu empfangen den König des Alls (ton bailea ton olon = „den König über alles). Worin besteht die Herrschaft dessen, der „das Bild des unsichtbaren Gottes ist? (s. 2.Kol. 1,15).

Auf der Ikone erhebt ER seine rechte Hand, denn ER spricht zu uns (Vgl. den Gestus der erhobenen Hand bei antiken Statuen römischer Redner). Zweifellos ist auf der Ikone auch der Segens-Wunsch impliziert. Er verkündet sein Evangelium - Math. 11,28ff (Übersetzung des griech. Textes):

„Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will Euch erquicken. Nehmet auf Euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig; so werdet ihr Ruhe finden für Eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last leicht 

Es gibt die gleiche Christus-Ikone des Pantokrators, da verkündet ER (Text des Evangeliums in griech. und lat. Sprache – siehe Joh.8,12):

          „ Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wandert nicht in Finsternis,  sondern hat das Licht des Lebens

ER lädt uns ein, ihm nachzufolgen. Dann hat die Finsternis keine Macht in unsrem Leben. Unser Dasein wird hell und hoffnungsfroh…

Seine erhobene rechte Hand segnet uns. Die beiden äußeren Finger sind mit dem Daumen zusammengefügt. Sie symbolisieren den drei-faltigen Gott, den Vater-Allherrscher, den Logos (das Wort) und Geist. Die beiden ausgestreckten Finger stehen für die Gottheit und die Menschheit Jesus Christus. Er ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Er ist dem Vater wesensgleich nach der Gottheit und uns Menschen wesensgleich nach der Menschheit.                                  

So formuliert es das Konzil von Chalcedon (451 n.Chr.).                                     

Beide Naturen in ihm, göttliche und menschliche Natur, bilden eine Hypostase (griech., Substanz, Wesen), eine Existenzform. Der Sohn Gottes wurde Mensch und war gehorsam bis zum Tod am Kreuz (vgl. Phil. 2,8). Sein Haupt umschließt der Kreuznimbus (lat., Nebel hülle, Wolke, von Personen ausstrahlendes geistiges verklärendes Licht - seit dem 3.Jhd. in Christus nachweisbar, später auch bei Marien- und Heiligen Darstellungen, Heiligenschein). Längs- und Querbalken sind in rötlicher Farbe deutlich zu erkennen und dem Kreisnimbus eingefügt. Der Hintergrund vom Nimbus und der Ikone ist gelblich (anstatt Gold, eine der Gaben, die zu seiner „Krippe gebracht wurde).

Der Sohn entäußert sich, und blieb doch unverändert. Ogar bis zum Leiden beugte er sich leidlos (Vgl. Irmos der Ode 5 des Morgen-Amtes des Karfreitags). Die Jungfrau gebar uns den Überseihenden, den urewigen Gott (Vgl. Kondaktion – strophischer Hymnus auf Christi Geburt – von Romanos des Meloden, *490, + 560 n.Chr., größter früh byzantinischer Dichter – rund tausend Lieder verfasst)

Er stirbt den Kreuzestod und ist doch „wahrhaft Gottessohn (Vgl.

Matth.27,54). Die Übersetzung der Inschrift ó wv (ho on), die in gelblichen Buchstaben in den Kreuzbalken eingeschrieben ist, heißt der Seiende, der, der ist oder der, der da ist. Für uns ist der Sohn Gottes Mensch geworden. Er ist da für uns. Als der „ICH-BIN-DA“ hatte sich Gott dem Mose im brennenden Dornbusch geoffenbart (Vgl. Ex. 3,14). Ich-bin-da ist die Übersetzung des Gottesnamens Jahwe. Das jetzt christologische „ho on“ schafft eine Verbindung zu dem alttestamentlichen Namen Gottes Jahwe. Wir schauen auf den Christus als auf den, „ der am Herzen des Vaters ruht und Kunde von ihm gebracht hat (Vgl. Joh.1,18).

Jahwe wollte durch seinen Knecht Moses sein Volk aus der Knecht-schaft Ägyptens führen. Auch Jesus befreit uns, indem „er uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut…    (Vgl. Offb.1,5)

Die großen Buchstaben auf der linken und rechten Seite im  Untergrund IC und XC ist eine Abkürzung sagen uns den Namen und einen Hoheitstitel des Gottessohnes. IC ist eine Abkürzung für Jesus und XC (S) für Christus. „Man gab ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte (Vgl. Lk. 2,21). „Du bist der Christus, antwortete ihm Petrus auf Jesu Frage:“ Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“

(Vgl. Mk. 8,29). Vor Pilatus antwortete Jesu auf dessen Frage:“ Bist Du der Christus „ICH BIN ESSE (Vgl. Matth. 14,61).

Jesus ist der Messias. Dies ist die Übersetzung von Christus in die hebräische Sprache. Am Kreuz verhöhnten ihn die Hohepriester und Schriftgelehrten Der Messias, der König Israels, er möge herabsteigen vom Kreuz (Vgl.Mk. 15,32). Die Gläubigen bekennen ihn als den von Gott in die Welt gesandten Erlöser, wenn sie zur Vorbereitung auf den Empfang der Kommunion (lat., Vereinigung, Austeilung bzw. Genuss der Opfergaben...Messe, Abendmahl) bei der Feier der Göttlichen Liturgie (griech., öffentlicher Dienst, schriftlich festgelegte Gottesdienstordnung) beten: „Ich glaube, Herr, und bekenne, das du in Wahrheit Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes, und dass du in die Welt gekommen bist zur Rettung der Sünder (Gebet zur Vorbereitung auf die Kommunion – vor allem nach slawischem Brauch – bei den Griechen ist es heute unüblich). Auf der Ikone will auch seine Gewandung Christus als Gott bezeugen, der vom Himmel herabgestiegen ist. Er trägt als Untergewand die rote Purpurtunika. Der Purpur verweist uns auf den Imperator (Inhaber des Imperiums – z.B. „Röm. Weltreich“ - uneingeschränkte oberste Befehlsgewalt, Ehren-, Herrscher-, Kaisertitulatur). Christus trägt ihn, da er Gott ist.                            

Die goldgelbe Schraffur des Clavus, der Saum des Purpurs an der Tunika, ist das Zeichen seiner Zugehörigkeit zur Versammlung, zum Senat, des Himmels. Der Clavus war im antiken Rom Zeichen der Senatszugehörigkeit. Christus trägt Purpur und Clavus, da er der Sohn Gottes ist, der aus dem Vater geboren wurde vor aller Zeit (Vgl. Nizäno-Konstantinop. Glaubensbekenntnis). Die Blaue Toga, das Obergewand, hat er sich umgelegt, in der Art und Weise, wie dies ein freier römischer Bürger tat, dass der linke Arm bis an die Hand darin wie in einer Binde lag und der rechte Arm frei blieb. Christus ist bekleidet mit dem Gewand der Menschen seiner Zeit. Mit der Menschheit hat er sich nicht nur umhüllt. Er hat sie nicht nur an-gezogen. Er ist ganz Mensch, denn „er hat Fleisch angenommen aus dem Hl. Geist und der Jungfrau Maria (Vgl. Nizäno-Konstantinop. Glaubensbekenntnis).

 

   ER ist in einer Person GOTT und MENSCH:

Wenn wir uns vor der Ikone dessen verneigen, der

„offenbart wurde im Fleisch, gerechtfertigt durch den Geist, geschaut von den Engeln, verkündet unter den Heiden (Vgl. 1.Tim. 3,16), dann erkennen wir ihn als Licht für die Welt. Wenn wir ihm nachfolgen, finden wir    L i e b e, H o f f n u n g, H i l f e, R e t t u n g,   E r l ö s u n g  finden wir das  L i c h t  für unser   L e b e n. Denn das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt (Vgl. Joh. 1,9).